2019/Baltikum

Sommer im Baltikum

vom 21. Juni bis 11. Juli 2019

Anreise

Die dreiwöchige Reise durchs Baltikum sollte mit etwas weniger Kilometerfresserei beginnen: Einmal pro Woche verkehrt eine TT-Lines-Fähre von Rostock nach Klaipeda mit Zwischenstopp in Trelleborg. Sie ist in den meisten Reiseführern und Fährübersichten nicht erwähnt und so waren nur eine Handvoll Womos am Terminal in Rostock, die weiter als nach Schweden wollten. Die Außenkabine bot eine ungewohnte Aussicht, da sie ein Fenster nach vorne raus besaß - sehr schön.

Litauen

Nach der ersten Nacht in Klaipeda ging es per Fähre auf die Kurische Nehrung. Trotz hoher Ausgaben für Überfahrt und Maut bzw. Nationalpark-Eintritt eine lohnende Angelegenheit: Herrlichste Naturerlebnisse, mit Ostsee und Haff zwei grundverschiedene Gewässer, hübsche Dörfer, großartige Dünenlandschaften, tiefe Wälder, Vogelkolonien - besonders die Kormoransiedlung mit den kahlen Bäumen -, frischem Räucherfisch auf die Hand und als kulturellem Höhepunkt in Nida die Feiern in der Mittsommernacht bzw. Johannisnacht, wie sie im Baltikum heißt. Auf dem Weg nach Lettland lohnt auch die Besichtigung von Klaipeda, in Palanga das Bernsteinmuseum nicht vergessen, der Rest des Ortes gleicht in der Hochsaison eher einem Rummelplatz.

Lettland

Entlang der Ostseeküste über Liepaja mit teils gut restaurierten, teils renovierungsbedürftigen Holzhäusern nach Kuldiga im Hinterland mit der langen Backsteinbrücke als Wahrzeichen und dem breitesten Wasserfall (wenn auch sicher nicht dem höchsten!) Europas. In Ventspils auf dem Markt: Pfifferlinge, Walderdbeeren, echte Blaubeeren (die den Joghurt auch wirklich färben, wenn sie eingerührt werden). An der livländischen Küste zwischen Ventspils und Riga kaum eine Menschenseele am endlosen Strand, aber doch genug, um uns im Sand festgefahren wieder auf den Weg zu ziehen! Ob die nächsten Reifen ("All Terrain") unserer Freude an Schotter- und Sandpisten eher gewachsen sein werden? Riga beeindruckt durch die vielbeschriebenen Jugendstilbauten und seine offene Atmosphäre - eine Stadt, in der es sich sicher gut leben lässt. Die Rigaer Bucht bietet herrliche Campingplätze, schönes Wasser und Erholung, Erholung, Erholung.

Estland

Tallinn mit mehreren Aussichtspunkten auf umliegenden Anhöhen, die zu Fuß, mit dem Rad oder der Standseilbahn erklommen werden können. Wir genossen die Stadterkundung mit ihren Restaurants und Läden, bevor wir zurück in die Natur und hinein in den Lahemaa-Nationalpark fuhren - ein wunderschöner Märchenwald, der sich entlang der Küste einsam über viele Kilometer erstreckt. Von der russischen Grenze ging es wieder nach Süden am Peipussee entlang, viel Schilf, Unberührtheit auf einer Fläche siebenmal so groß wie der Bodensee - gigantisch. Tartu besticht durch seine Bausubstanz, die alte Universität prägt das Leben wirklich deutlich, als Kulturhauptstadt 2024, wie zu lesen ist, braucht es sich gar nicht mehr allzu groß herausputzen, es ist es schon.

Rückreise via Polen

Zurück in Lettland war das Ziel der Nationalpark rechts und links der Gauja. Zwischen Cesis und Sigulda Natur, wohin das Auge blickt und Mitterlaterliches, Burgen, Schlösser, alles gut erschlossen mit Seilbahn, Rad- und Wanderwegen. Zentrallitauen überraschte uns mit ungewohnt schlechter Infrastruktur und 30 km "Wellblech"-Schotterpisten. Zum Ausklang standen nun noch Vilnius und Kaunas auf dem Programm bevor wir mit Zwischenstopp in Poznan wieder heim fuhren.

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